Grenzen zu setzen ist eine der wichtigsten Führungsqualitäten. Doch oft fühlen sich Teamleiter*innen unsicher, da sie es nicht gelernt haben oder die passenden Vorbilder fehlen. Wie setze ich klare Grenzen, ohne andere vor den Kopf zu stoßen? In diesem Blogpost geht es darum, aus deinen bisherigen Erfolgen zu lernen und zu reflektieren, wie du das Abgrenzen weiter verbessern kannst.
Erinnern an Erfolge: Wann hast du erfolgreich Grenzen gesetzt?
Denk an eine Situation zurück, in der du deine Grenzen klar und erfolgreich gesetzt hast. Vielleicht hast du ein „Nein“ gesagt, obwohl es sich im ersten Augenblick unangenehm anfühlte, oder du hast eine wichtige Entscheidung durchgesetzt, ohne dabei jemandem das Gefühl zu geben, übergangen zu werden. Es kostet uns oft Überwindung, uns abzugrenzen – doch was ist besser: sich kurz unwohl zu fühlen oder lange, weil wir mal wieder jemanden unsere Grenzen überschreiten ließen?
– Was war die Situation?: War es ein Teammitglied, das dir mal wieder die gleiche Frage stellte, ohne selbst vorher nach der Lösung zu suchen? Eine Aufgabe, das dich überfordert hätte, wenn du nicht klar „Stopp“ gesagt hättest? Wollte sich mal wieder jemand die Rosinen rauspicken und dir die unattraktive Arbeit überlassen?
– Wie hast du reagiert?: War es ein Gespräch, in dem du deine Position ruhig und bestimmt vermittelt hast? Hast du es geschafft, deine Grenzen respektvoll, aber konsequent zu kommunizieren? Hast du die Person auf später vertrösten können, um Zeit für die eigene Klarheit zu gewinnen?
Wie hat es sich angefühlt, Grenzen zu setzen?
Oft erleben wir nach anfänglichem Unwohlsein ein Gefühl von Erleichterung und Kontrolle, wenn es uns gelingt, unsere Grenzen zu respektieren und durchzusetzen. Vielleicht hast du bemerkt, dass du dich weniger unter Druck und sicherer in deiner Rolle als Führungskraft gefühlt hast? Diese positiven Gefühle zeigen dir, wie wichtig gesundes Abgrenzen sein kann. Welche waren es bei Dir?
Verbesserungspotenzial erkennen
Selbst wenn du bereits erfolgreich Grenzen gesetzt hast, gibt bestimmt noch Raum für Verbesserung.
– Wie könntest du noch klarer sein?: Könntest du in der nächsten Situation vielleicht früher reagieren, bevor der Druck steigt? Passt deine Körpersprache zu deiner Aussage? Sendest du für dein Gegenüber vielleicht verwirrende Botschaften? Zum Beispiel ein Lächeln, während du „Nein“ sagst? Du könntest vor dem Spiegel einmal üben und beobachten, wie Du „Nein“ sagst…
– Wie kannst du noch empathischer sein?: Denke darüber nach, wie du die Perspektive deines Gegenübers stärker einbeziehen könntest, ohne deine Position zu verlieren. Wie könntest du dein „Nein“ wertschätzend rüberbringen?
Lernen von anderen
Jeder kennt jemanden, der es besonders gut versteht, Grenzen zu setzen, ohne dabei als unnahbar zu wirken. Welche Person fällt dir ein? Wie gehen sie mit Situationen um, in denen ihre Grenzen getestet werden? Was kannst du von dieser Person lernen und für dich übernehmen? Welche Körpersprache setzt diese Person ein?
– Die Kunst des „Nein-Sagens“: Erfolgreiche Führungskräfte schaffen es, höflich aber bestimmt „Nein“ zu sagen, ohne dass der andere sich abgelehnt fühlt.
– Klare Kommunikation: Grenzen setzen funktioniert am besten, wenn du offen und transparent kommunizierst, warum du diese Grenze ziehst. Es geht nicht darum, die Beziehung zu gefährden, sondern für dich selbst und deine Energie zu sorgen.
-Ausprobieren: Wenn du deine Abgrenzung ausprobieren und für stressige Situationen trainieren möchtest, um sicher zu agieren, bietet sich die Methode der Aufstellung an. Ich kann dir gern dabei helfen, deinen eigenen Weg zu erarbeiten und zu festigen. So wirst Du auch spontan souverän deine Grenzen verteidigen können.
Fazit
Grenzen zu setzen ist keine starre Routine, sondern ein ständiger Verbesserungsprozess – insbesondere, wenn du erst jetzt damit anfängst. Blicke regelmäßig auf deine Erfolge zurück. Nimm kleine Rückschläge zum Anlass, wieder in die Reflexion zu gehen: was hat die Grenzüberschreitung ausgelöst? Was kannst du das nächste Mal besser machen? Beobachte dein Umfeld und nimm dir Vorbilder, um deine eigene Fähigkeit, Grenzen klar und respektvoll zu kommunizieren, weiter zu verfeinern. Solltest du selbst nicht weiterkommen und Unterstützung benötigen, stehe ich dir gern zur Verfügung!